Qwert

Qwert, der neueste Roman von Walter Moers, handelt von dem Gallertprinzen aus der 2364. Dimension, den wir schon im Blaubären kennenlernen durften. War er dort als bester Freund des Blaubären nur eine Randfigur, hat er in dem Roman seinen großen eigenen Auftritt.

Aber nicht nur Qwert treffen wir wieder, es lohnt sich allemal, auch „Die Insel der Tausend Leuchttürme“ und natürlich die „13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär“ vorher gelesen zu haben. Das Gefühl von „Ach nein, den kenne ich doch“ ist einfach zu schön.

Qwert fällt, mal wieder, durch ein Dimensionsloch* und landet auf dem Kontinent Ormea und im Körper des uns ebenfalls schon bekannten zamonischen Romanhelden „Prinz Kaltbluth“. Während Qwert keinerlei Erfahrung mit dem Rittersein hat, schlittert er von einem Abenteuer ins nächste, rettet Jungfrauen, bekämpft Drachen – eben alles, was ein Ritter in der Trivialliteratur so erlebt.

Die Kapitel, vom Autoren hier „Aventurien“ genannt, könnten allesamt Kurzgeschichten sein, so wie der Wolpertinger Rumo in „Rumo & Die Wunder im Dunkeln“ sie heiß und innig geliebt hat. Mit den Aventurien stürzen wir von einem Abenteuer ins nächste, dennoch zieht sich immer wieder ein roter Faden durch die Geschichte, spitzt sich am Ende zu, lässt alles hoffnungslos erscheinen, um dann mit einer Heldentat doch zum Happy End zu führen. Wie eben eine richtige Heldenreise aussieht.

Das Buch strotzt vor Wortschöpfungen, für die Moers bekannt ist, die Dialoge sind frisch und flüssig, dabei weder trivial noch übertrieben hochgestochen. Sie geben die Charaktere genauso wider, wie ich sie mir vorstelle. Der Humor ist moersig-mausig, ich habe gelacht und gekichert, mitgefiebert und am Ende das Buch zufrieden und mit vollem Herzen zugeschlagen.

Moers hat sich sichtlich ausgetobt und Spaß am Schreiben gehabt – das spürt man auf jeder Seite.

Und wie wunderbar ist überhaupt Schneesturm! Das Reitwürmchen ist eindeutig mein neuer Lieblingscharakter.

Meine Bewertung

*Ich habe gelesen, dass dies der Dimensionslochsturz sein soll, der durch Blaubärs Schubs in den Finsterbergen ausgelöst wurde.

1 Kommentar

Antworten

  1. Ach, das freut mich aber, dass das neueste Buch von Walter Moers anscheinend wieder ein richtiges Highlight ist. Die langen Pausen haben mir echt etwas Sorgen gemacht.

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